40 Jahre Nordbayerisches Spielleuteorchester

Das NBSO feierte im Jahr 2022 als ältestes Auswahlorchester im Nordbayerischen Musikbund sein 40-jähriges Bestehen.

Quelle: Nordbayerisches Spielleuteorchester, 07.12.2022
Ein großes Spielleuteorchester sitzt in unterschiedlichen Trachten auf einer Bühne und gibt ein Konzert.
Der Einladung zum Jubiläumskonzert des NBSO nach Gerbrunn folgten viele Zuschauer:innen, darunter auch Wegbegleiter und Freunde des Orchesters.

Wie es schon fast zur Tradition gehört, zelebrierten die Musiker:innen ihr Jubiläum mit einem Konzert am 22. Oktober 2022 in Gerbrunn und gratulierten damit gleichzeitig dem Spielmanns- und Fanfarenzug Gerbrunn zum 60. Vereinsjubiläum. Unter dem Konzertmotto „Phönix" präsentierten die Mitglieder des NBSO vor voll besetztem Saal ein außergewöhnliches und anspruchsvolles Programm. Wie der Phönix aus der Asche stiegen die Spielleute musikalisch aus der langen Coronapause empor und begeisterten das Publikum.

Dirigent Christoph Ahlemeyer, der gekonnt durchs Programm führte, schaffte es wieder die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Vereinen zu einem wohlklingenden Klangkörper zu formen. Dabei zeigte er die Facetten der modernen Spielleutemusik auf, was die Musiker:innen aber nie ihre ursprünglichen musikalischen Wurzeln vergessen ließ.

Bei den beiden Höchststufenwerken „Eysenbarth" von Christoph Ahlemeyer und der „Overtüre aus der Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart, arrangiert von Christoph Ahlemeyer, konnten die Orchestermitglieder ihr Publikum davon überzeugen, dass sich die heutige Spielleutemusik über die traditionelle Marschmusik hinaus weiterentwickelt hat. Das Hauptwerk „Phönix", dessen Titel der Namensgeber für das Konzertmotto darstellt, ist eine Originalkomposition von Patrik Wirth und beschreibt den Lebenskreislauf eines imposanten Phönix, der nach einer Ruhephase aus seiner eigenen Asche neu aufersteht und für die Musiker:innen eine perfekte Metapher nach den Corona – Lockdowns darstellt. Auf dem Programm stand ebenfalls die Popballade „Natürlich" – ein Werk für Solo-Bassfanfare, Klavier und Spielleuteorchester, die beim Publikum sehr viel Anklang fand. Aber auch der „Wellerman – Sea Shanty" sowie u.a. der „Florentiner Marsch" waren an diesem Abend zu hören.

Fünf Männer und eine Frau stehen mit Urkunden in der Hand nebeneinander und lächeln in die Kamera.
Die Initiatoren des NBSO sowie langjährige aktive Musiker:innen des NBSO und Spielmanns- und Fanfarenzuges Gerbrunn wurden im Rahmen des Konzertes geehrt (v.L. Albert Krotter, Alois Schneeberger, Manfred Ländner, Elisabeth Hartmann, Jakob Euba, Christoph Ahlemeyer)

Zum Orchesterjubiläum gratulierte Manfred Ländner, Präsident des NBMB, auch im Namen des anwesenden Landesdirigenten des Bayerischen Blasmusikverbandes Frank Elbert. Manfred Ländner dankte dem Dirigenten Christoph Ahlemeyer für sein Engagement und seine herausragenden musikalischen Leistungen mit dem Orchester. Aber auch das NBSO selbst führte ein paar Ehrungen im Rahmen ihres Jubeljahres durch. Sie dankten den Initiatoren des Orchesters Jakob Euba (Riedenberg), Wolfgang Zerl (Herzogenaurach) und Alois Schneeberger (Oberviechtach) mit einer Ehrenurkunde für die Idee der Gründung eines „Stabführerkorps", das sich in den letzten Jahren zu einem hervorragendem Spielleuteorchester entwickelt hat. Besonders stolz ist das Orchester, dass unter ihnen noch ein Spielmann der ersten Stunde des „Stabführerkorps" aktiv mitspielt. Sie überreichten Albert Krotter vom Spielmannszug Lupburg für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde und zollten ihm Standing Ovations. Er blickt zuversichtlich in die Zukunft des Orchesters und wünscht den Musiker:innen weiterhin viel Spielfreude und Innovationen in der Spielleutemusik. Der Spielmanns- und Fanfarenzug Gerbrunn nutzte den feierlichen Rahmen, um sich von ihrer langjährigen Musikerin Elisabeth Hartmann nach 50 Jahren zu verabschieden.

Das Nordbayerische Spielleuteorchester beendete sein Konzert mit „Du hast den Farbfilm vergessen" und brachte noch einmal mit dem Einsatz von Kazoos und Gesang das Publikum zum Beben. Das große Finale jedoch bestritt das NBSO gemeinsam mit dem Spielmanns- und Fanfarenzug Gerbrunn mit dem Titel „Pipers Beguine", bevor der traditionelle Abschlussmarsch „Coburger Josias Marsch" gemeinsam mit den Initiatoren des Orchesters erklang.

Teilnehmende Vereine:

Unterfranken:

Spielmannszug der TSG Estenfeld
Spielmanns- und Fanfarenzug Gerbrunn
Spielmanns- und Fanfarenzug Grafenrheinfeld
Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim
Kolping-Musikkorps Kitzingen

Oberfranken:

Markgrafen Spielmannszug Kulmbach
Jugendblasorchester Rödental

 

Mittelfranken:

Spielmanns- und Fanfarenzug „Markgräfliche Jäger" Feuchtwangen
Spielmannszug Grenzmark Herzogenaurach
Spielmannszug der FFW Höchstadt a.d. Aisch

Oberpfalz:

Spielmannszug der FFW Erbendorf
Spielmannszug Lupburg
Kolping-Spielmannszug Oberviechtach

Ein Bassfanfaren-Spieler spielt ein Solo und steht dabei vor einem Orchester.
Reinhard Lößl berührte das Publikum mit seiner Bass-Fanfare und dem Solo-Werk "Natürlich".
Viele Spielleute stehen in unterschiedlicher Tracht als eine Einheit zusammen.
Die Mitglieder des NBSO kommen aus 13 verschiedenen Spielmanns- und Fanfarenzügen und tragen auch im NBSO ihre Vereinstracht.