Eine gemischte Bilanz bei der Kreisversammlung am 14.01.2023 in Ludwigschorgast

Die Folgen der Pandemie haben die Musikvereine überwunden, aber es gibt deutliche Lücken.

Die Corona-Pandemie war für den Kreisverband des Nordbayerischen Musikbundes eine Riesenherausforderung. Das machte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) bei der Kreisversammlung im Gasthof Schicker deutlich, stellte aber gleichzeitig fest, dass diese Zwangspause von den Musikerinnen und Musikern sowie den Vereinen großartig gemeistert worden sei.

Auch Kreisvorsitzender Heinrich Ramming betonte, dass die vergangenen beiden Vereinsjahre durch den „Alptraum Corona“ schwierig und extrem herausfordernd gewesen seien: „Wir hoffen alle, dass es endlich wieder aufwärts geht. Die Situation hat sich im Jahr 2022 für unsere Vereine wieder etwas normalisiert – und wir konnten endlich wieder – zwar noch mit angezogener Handbremse – durchstarten.“

„Musikbund ist auf Kurs“

Ramming verwies darauf, dass der Nordbayerische Musikbund auf Kurs sei: „Er hat vieles geschafft und vieles weitere auf den Weg gebracht. Und deutlich wie selten zuvor wurde aber auch: Es geht nur miteinander.“ Die Mitgliederzahlen sind nach wie vor beeindruckend, jedoch hat die Corona-Krise tiefe Einschnitte, vor allem bei den Kindern und Jugendlichen, hinterlassen. So sind viele Nachwuchsorchester nicht mehr spielfähig und bei neuen Bläserklassen ist Fehlanzeige.

Der Kreisvorsitzende: „Das Fehlen von gleich zwei Ausbildungsjahrgängen wird dem Nordbayerischen Musikbund und seinen Mitgliedsvereinen in Zukunft noch große Probleme bereiten.“ Die Mitgliedszahlen des Nordbayerischen Musikbundes in Oberfranken seien, was die Kreisverbände betreffe, mit acht unverändert gegenüber den Vorjahren geblieben. Die Anzahl der Mitgliedsvereine habe sich um einen gegenüber dem Vorjahr auf 198 erhöht. Aktive Musiker hat Oberfranken 10.431 Musiker, im Vorjahr waren es noch 10.500. Aktive Musikerinnen und Musiker bis 27 Jahren gibt es 6449, ab 28 Jahren sind es 3982.

Als erfreulich wertete es Ramming, dass im vergangenen Jahr immerhin 26 D-Prüfungen vom Kreisverband Kulmbach auf Bezirksebene abgelegt worden seien. Bei vier Kreisvereinen seien 31 Verbandsehrungen für aktive Musikerinnen, Musiker und Dirigenten vorgenommen worden.

Für dieses Jahr kündigte Kreisdirigent Harald Streit zum „Tag der Blasmusik“ auf Vorschlag von Landrat Klaus Peter Söllner am Sonntag, 21. Mai, eine große Gemeinschaftsaktion an. Der Kreisverband Kulmbach will mit allen Musikvereinen ein Zeichen setzen nach dem Motto „Jawohl, wir sind wieder da!“

In der nächsten Vorstandssitzung soll das Programm ausgearbeitet werden. Kreisdirigent Streit schlug vor, nach einem Gottesdienst die Besucher mit einem Standkonzert zu erfreuen, für den Nachmittag ist ein Konzert mit allen Musikkapellen aus dem Landkreis entweder auf dem Marktplatz, am „Ruster Garten“ oder auf der Plassenburg geplant. Zum Abschluss soll mit rund 150 Musikerinnen und Musiker ein großes Gemeinschaftskonzert am Markplatz oder vor dem Rathaus erfolgen. Der Kreisdirigent verspricht zumindest so viel: „Es soll ein musikalisches Highlight für die Stadt und den Landkreis werden.“

Die Berichte des Kreisvorsitzenden Heinrich Ramming, des Kreisdirigenten Harald Streit, der Kreisjugendleitung mit Andreas Zeitler und Kreisschatzmeister Siegfried Köber zeigten auf, dass im Kreisverband Kulmbach eine hervorragende Arbeit geleistet wird.

Nur zwei Aktive gemeldet

Ramming bedauerte, dass in den beiden Bezirksorchestern für Jugend und Schüler nur zwei Aktive aus zwei Vereinen des Kreisverbandes teilnahmen: „Ich glaube, dass wir in unseren Kreisvereinen ein großes Potenzial an Nachwuchsmusikerinnen und -musikern mit entsprechenden Voraussetzungen haben.“

In Grußworten würdigten Landrat Klaus Peter Söllner, Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani (CSU) und stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Kolb vor allem das beachtliche Niveau der Musikvereine im Landkreis.