Marschieren ohne Polonaise-Effekt



Das Erlernen der Grundlagen des Marschierens gepaart mit Marschmusik in Bewegung war Kerninhalt des zweiten Jugend-Marschier-Tages.

Hieran teilgenommen haben rund 40 Marschmusikbegeisterte aus Blaskapellen und Spielmannszügen der gesamten Oberpfalz. Neben vielen Jugendlichen beteiligten sich auch einige Erwachsene an dem Tageslehrgang. Organisiert und durchgeführt wurde der Workshop vom Fachbereich für Spielleute- und Naturtonmusik sowie Musik in Bewegung des Bezirks Oberpfalz.

Nach der Begrüßung durch die Bezirksbeauftragte des Fachbereichs, Judith Schneeberger, übergab diese an Christoph Ahlemeyer, der als Hauptdozent durch den Lehrgang führte.

Worauf es beim Marschieren ankommt, durften die Teilnehmer bei den ersten Übungen selbst erfahren. So stießen selbst die sonst so rhythmussicheren Musiker bei einer Polonaise an die bekannten Schwierigkeiten: Ungewollte Hackentritte brachten so manchen aus dem Schritt und führten zum Aufstauen der nachfolgenden Personen. Zu große Abstände hingegen zerrissen die Formation und ließ manchen kaum hinterhereilen. Jeder musste lachen, da allen dieser „Polonaise-Effekt“ aus der Faschingszeit wohlbekannt war.

In der anschließenden Reflexion wurden die Probleme und deren Ursachen benannt, wobei die Teilnehmer hierbei unbewusst die Themenschwerpunkte des Lehrgangs herausarbeiteten.

Bei den darauffolgenden Übungen wurden dann das gemeinsame Losgehen, das Marschieren im Gleichschritt, das Einhalten der vorgegebenen Schrittlänge und Abstände zueinander sowie das richtige Anhalten trainiert.

Mithilfe eines Balles, der während des Marschierens durch die Reihen gegeben wurde, verlagerte sich die Konzentration von den Füßen auf die Hände, wodurch die Musikerinnen und Musiker schrittweise auf das spätere Musizieren in der Bewegung vorbereitet wurden.

Bevor dann zum „Klingenden Spiel“ marschiert werden konnten, erfolgte eine Einweisung in die Signale und Zeichengebungen mit dem Tambourstab. Auch das „Still gestanden“ sowie das bewusste Auf- und Abnehmen der Instrumente wurde trainiert.

Zum Abschluss des Workshops wurde den anwesenden Eltern und Angehörigen unter der Stabführung von Christoph Ahlemeyer eine den Tag über einstudierte Choreografie mit kleinen Showelementen, wie der „kleinen Wende“, vorgeführt. Sichtlich stolz genossen die Teilnehmenden den begeisterten Applaus und nahmen strahlend ihre Teilnahmebescheinigungen entgegen. Eine Wiederauflage dieses Workshops ist für das nächste Frühjahr geplant.

Bereits am Vormittag fand ein Kurs zum Thema Stabführung statt. Unter dem Motto „AUFtakt Stabführung – Einführung in Zeichengebung mit dem Tambourstab“ erlernten 4 Dirigenten verschiedene Elemente der Stabführung: Vom Stillgestanden des Stabführers und der Musiker, über das Aufnehmen der Instrumente und das Anzeigen des ersten Schrittes bis hin zum Abreißen eines Musikstückes und das Stehenbleiben. Christoph Ahlemeyer, der Dozent, erklärte den Teilnehmern anschaulich die Zeichen und ihre Wirkung auf die Musiker. In vielen Laufmetern marschierte die Gruppe durch die Halle. Eine besondere Herausforderung stellte die Volte dar, die mit mehreren Kreisbewegungen und sog. Stichen nach vorne die Kurve anzeigt und einleitet.

Dirigenten, Stabführer und Musiker freuen sich nun auf die kommenden Festzüge, um das Erlernte anwenden zu können.