Der Kreisverband des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) hat nach dem erfolgreichen Saxophon-Workshop gleich noch einen Pauken-Kurs nachgeschoben. Am Samstag trafen sich daher neun Schlagwerker aus der ganzen Oberpfalz, um sich von Bernhard Stahl in die Besonderheiten der Pauken einführen und sich für gerade dieses Instrument begeistern zu lassen. Denn der Dozent verstand es vorzüglich, das vorhandene Können der Kursteilnehmer aufzugreifen und anzuheben und auch einige Fehleinstellungen zu korrigieren, damit letztlich ein sauberes, gefühlvolles Paukenspiel herauskommt, mit dem die Instrumentalisten zufrieden sein können.
„Die Pauke wird oft in die Ecke geschoben und jemand aus dem Orchester wird abgestellt: Spiel mal die Pauke!“, weiß Bernhard Stahl. Das will er ändern. Denn in der Pauke stecke viel mehr, als ein Perkussionist vermutet, glaubt er. Und das will er gemeinsam mit den Schlagwerkern aufdecken. Da gibt es wohl einiges zu beachten, was den Klang dieser Schlaginstrumente beeinflusst, negativ wie positiv. So etwa grundlegende Basics, wie die Aufstellung der verschiedenen Pauken, die Wichtigkeit des Paukenhockers oder die unterschiedlichen Felle, was sie unterscheidet und was das für den Bediener bedeutet.
Weiter ging es bei dem Kurs auch um die Schlägel. Welche Firmen diese herstellen und was den Unterschied macht; warum man überhaupt unterschiedliche Schlägel braucht, etwa weil für bestimmte Spielliteraturen gesonderte Schlägel wünschenswert wären und auch besondere Stimmungen damit erzeugt werden können. Auch der Raum, in dem gespielt wird, beeinflusst die Auswahl, genauso die Spieltechnik, ob die Pauke leise, laut, aggressiv, bedrohlich klingen soll.
Der Grundton der Pauken muss immer wieder nachgestellt werden oder für bestimmte Stücke verändert werden. Wie man das am besten macht, demonstrierte Stahl ebenso wie die nötige Vorbereitung auf ein Stück. Da müsse man etwa den Grundton der Pauken einstellen, die geeigneten Schlägel auswählen, überlegen, ob man diese wechseln muss, und wenn ja, wo dies im Stück möglich ist, genauso, wo ich die Pauke umstimmen muss.
Nach der Theorie durften alle Kursteilnehmer mal zeigen, wie sie ihre Pauken beherrschen. Und Bernhard Stahl hörte und sah da genau hin. „Trau dich mal a bisserl mehr“, forderte er etwa einen jungen Spieler auf. „Bei dir geht’s ungefähr so: Derf i? Hat des passt? Scheiße!“ Bei einer jungen Dame, die zunächst im Stehen spielte, erklärte er, dass sie sich besser auf den Drehstuhl setzen sollte, da dann die Schlägel nicht mit der Kante, sondern mit der Fläche auf das Paukenfell treffen. Auch sollte man das Trommelwerkzeug möglichst locker in der Hand halten, so dass es vom Trommelfell zurückfedert. Nur wenn man aggressiv trommeln will, könne man die Schlägelstäbe fest in der Hand halten. Und das Areal, auf dem getrommelt werde, sei möglichst am unteren Rand des Fells.
Ja, noch viele Tipps und Verbesserungsvorschläge gab der Dozent den interessierten Paukenspielern mit, ganz individuell zugeordnet, aber für alle lehrreich. So können sie nun in ihren Orchestern mal gekonnt auf die Pauke hauen.