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Rechtenbacher Musikanten e.V. (Bezirk: Unterfranken, Kreis: Main-Spessart)

Die Geschichte der Blasmusik in Rechtenbach beginnt nicht erst mit der Gründung der Rechtenbacher Musikanten. Bereits im Jahre 1783 werden in einem Inventarverzeichnis der Pfarrei folgende Instrumente aufgezählt, die sich im Besitz der damaligen Kuratie Rechtenbach befanden: Violoncello, 1 Violine, 2 Klarinetten, 2 Waldhörner.

Im Jahr 1863 wird erstmals eine Blaskapelle von 14 Mann erwähnt, die ”bei allen kirchlichen Feierlichkeiten, besonders Prozessionen, durch Begleitung der Gesänge zur Hebung der Andacht und der Festesfeier beitragen.” Diese 14 Musikanten legten am 1.Dezember 1863 bei Lehrer August Blum eine Prüfung ab, um “ein Patent zum Spielen bei Tanzveranstaltungen, Hochzeiten, etc.” zu erhalten.

Später beklagten die Ortspfarrer in den Aufzeichnungen immer wieder das Fehlen einer Blasmusik im Ort. Noch 1949 schrieb der damalige Pfarrer Hans Abler, dass “alle Versuche, eine neue Musikkapelle aufzubauen, erfolglos blieben.”

Erst im Dezember 1959 wurde der Entschluss gefasst, eine Blaskapelle zu gründen. Der eifrigste Förderer dieser Idee war der damalige Pfarrer Alois Lebert, der von Anfang an die neue Gruppierung tatkräftig unterstützte. Ihm ist es zu verdanken, dass sich 12 junge Leute bereit erklärten, innerhalb der Kolpingsfamilie eine Kapelle aufzubauen.

Unter der Leitung von Kurt Herr aus Lohr begannen im Februar 1960 die Proben im Jugendheim der Pfarrei und bereits im April, am Palmsonntag, erfolgte der erste öffentliche Auftritt.

1967 waren dann die Rechtenbacher zum ersten mal Gastgeber für 20 Kapellen im Rahmen eines Werbemusikfestes. Im gleichen Jahr war die Kolpingskapelle auch zu einer Veranstaltung des Bayerischen Rundfunks in Kahl eingeladen, so dass am 6. Juni 1967 auf den weißblauen Ätherwellen ein Walzer erklang, gespielt von der Kolpingskapelle Rechtenbach.

Im Jahr 1971 wurde das 10-jährige Bestehen mit einem großen 3-tägigen Musikfest nachgefeiert, zumal das Werbemusikfest von 1967 ein so großer Erfolg war. Diesmal kamen 28 Musikkapellen, um ihr Können unter Beweis zu stellen.

1972/73 wurde die Kolpingskapelle nach Jahren des Erfolgs auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, nachdem die meisten älteren Musikanten (unter ihnen zahlreiche Gründungsmitglieder) die Kapelle verließen. Ohne den idealistischen Einsatz von Ehrenkapellmeister Otto Ullrich und Ehrenvorsitzendem Karl Geist bestünde heute mit großer Wahrscheinlichkeit keine Blaskapelle mehr im Ort. Durch die kontinuierliche Ausbildung junger Musikanten, die Otto Ullrich kostenlos durchführte, konnte bis 1976 wieder ein gutes Fundament für die folgenden Jahre gelegt werden.

1978 löste sich die Kolpingsfamilie Rechtenbach auf. Infolgedessen musste die Kapelle einen neuen Namen erhalten. Man einigte sich auf “Rechtenbacher Musikanten”. Im gleichen Jahr wurden auch neue Uniformen angeschafft. Im Frühjahr 1984 traten die Rechtenbacher Musikanten dem Nordbayerischen Musikbund bei. Der 24. Februar 1985 ist ein wichtiger Tag für die Blasmusik in Rechtenbach. Durch die Gründung eines Musikvereins konnten erstmals passive Mitglieder aufgenommen werden. 36 Aktive und Passive nahmen an der Gründungsversammlung teil, heute zählt der Verein rund 200 Mitglieder und ist der zweitstärkste Ortsverein Rechtenbachs!

Vom 1. bis 3. Juni 1985 wurde das 25-jährige Jubiläum der Rechtenbacher Musikanten mit einem Musikfest gefeiert, bei dem 34 Kapellen für die Unterhaltung des Festgäste sorgten.1987 wurde Fahnenweihe gefeiert, wobei die Werkvolkkapelle Wiesthal die Patenschaft übernahm, im gleichen Jahr wurde die erneuerte fränkische Tracht angeschafft, in der sich die Musikanten seither bei ihren öffentlichen Auftritten präsentieren. Diese neue Tracht trug dazu bei, dass in den folgenden Jahren bei zahlreichen bekannten und bedeutenden Veranstaltungen die Rechtenbacher Musikanten gern gesehene Gäste waren. Der Trachten- und Schützenzug beim Oktoberfest in München, das Gäubodenvolksfest in Straubing oder der Auftritt zum 50-jährigen Jubiläum der CSU in der Olympiahalle in München vor 10.000 Zuschauern seien hier als die herausragenden Ereignisse genannt.

1989 gab Otto Ullrich das Amt des Kapellmeisters auf. 1997 beendete Karl Geist seine 30-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender, nachdem er 1990 und 1995 nochmals Hauptverantwortlicher für die Ausrichung zweier großer Musikfeste war und unter seiner Ägide 1991das heutige Probenheim im Dachgeschoss der Schule nach einem Umbau mit Sanierung bezogen werden konnte. Die beiden Gründungsmitglieder wurden 1997 wegen ihrer hervorragenden Verdienste um die Kapelle und den Verein zum Ehrenkapellmeister bzw. Ehrenvorsitzenden ernannt. Der 29-jährigen Tätigkeit von Otto Ullrich als Dirigent folgte eine Zeit häufiger Wechsel an der Spitze der Kapelle, bevor dann 1998 Heinz Wiesmann den Taktstock übernahm.

Die Einstufung als Mittelstufenkapelle beim Kritikspiel in Wombach und das Erreichen eines 1. Ranges 1999 beim Bundesbezirksmusikfest in Riedenberg, aber auch ein erstmals durchgeführtes Frühjahrskonzert zeugen von der damals erfolgreichen Arbeit. In den folgenden Jahren konnte diese fortgesetzt werden, auch wenn durch den schleichenden Abgang von Aktiven Musikern die großen Auftritte und Ereignisse weniger wurden. Auch große Musikfeste wurden in Anbetracht der immer stärker werdenden Auflagen nicht mehr gefeiert, dafür verlegte man sich auf kleinere Feste. Das Tannenwegfest mit den legendären Pizzen aus dem Holzbackofen von Ottmar Hartung und die später folgenden Schulhoffeste waren und sind jährliche Höhepunkte im Festkalender der Gemeinde.

Aktuell spielen wir mit unserem kleinen Stamm an Musikantinnen und Musikanten bei den örtlichen Festen und wiederkehrenden Ereignissen, aber auch bei Veranstaltungen wie beim Aschaffenburger Stadtfest. Seit 2017 findet auch jedes Jahr wieder ein mehrtägiger Vereinsausflug statt, bei dem wir für unsere Mitreisenden aufspielen. Auftritte in der Düsseldorfer Altstadt, beim Fest der Kulturen in Regensburg, am Chinesischen Turm in München und inmitten der Bergwelt des Wilden Kaisers sorgten bei Zuhörern und Musikanten stets für Spaß und unvergessene Momente.

Neue Musikanten, junge oder alte, Neueinsteiger oder Ehemalige, sind bei uns jederzeit willkommen!
Vorsitzender:
Manfred Heuer
Hauptstrasse 75
97848 Rechtenbach
Email: heuer.manfred@...(bitte die Punkte durch "freenet.de" ersetzen)