Chronik

1967 bis 2002: 35 Jahre „eigenständiger“ Kreisverband Stadt- und Landkreis Würzburg im Nordbayerischen Musikbund e.V.

Bereits vor 1967 waren in der Stadt und im Altlandkreis Würzburg einige Kapellen Mitglied beim Nordbayerischen Musikbund. Nachdem auch die anderen Kreisverbände erst wenige Mitgliedskapellen aufweisen konnten, fasste man die Landkreise Gemünden, Karlstadt und Würzburg zusammen und erteilte damals Georg Schmitt aus Veitshöchheim den Vorsitz dieses vereinten Kreises. Im Jahr 1967 wurde dann bei der Bezirksversammlung Hermann Deußer zum neuen Kreisvorsitzenden für den Stadt- und Landkreis Würzburg gewählt. Die Kreise Gemünden und Karlstadt wählten ihre eigenen Vorsitzenden. Nachdem in den Anfangsjahren die finanziellen Mittel beim NBMB eher knapp waren, konnten Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre nur sehr wenige Instrumentalkurse durchgeführt werden. Die Auswahl der Veranstaltungsorte für diese Kurse übernahm der Bezirk Unterfranken nach dem „Gieskannenprinzip“.

Beim  Jugendblaskapellentreffen 1969 in Bergrheinfeld wirkte unter anderem die „Veitshöchheimer Bauernkapelle“ aus dem Landkreis Würzburg mit. Die damals durch den Rundfunk bekannte Kapelle stellte sich den Anforderungen der Wertungsjury und von ihrer Interpretation der Ouvertüre  „Dichter und Bauer“ (gespielt mit 12 Musikern) schwärmt noch heute so mancher altgediente Musikbundfunktionär.

Ab 1972 stieg dann die Zahl der Instrumentalkurse langsam an. Außerdem wurden erstmals Dirigentenkurse im Landkreis abgehalten. Hermann Deußer gelang es durch seine Kontakte hierfür namhafte Dozenten zu verpflichten. Neben Professoren der Musikhochschule Würzburg und Musikern des seit 1966 in Veitshöchheim stationierten Heeresmusikkorps 12 erklärten sich Persönlichkeiten wie Professor Adam Zeier, Alois Jonetzko oder der Chef des HMK 12, Hermann Schwander bereit, als Kursleiter für diese Dirigentenausbildung tätig zu sein. Die Kurse fanden damals hauptsächlich im Gebäude der Musikschule in der Burkarderstrasse und im Keller des Musikhauses Deußer statt.

Mitte der siebziger Jahre war im gesamten Musikbund eine echte Gründungswelle von Jugendkapellen zu verzeichnen. Durch diese erfreuliche Entwicklung konnte Hermann Deußer neue Mitglieder gewinnen.

Das Bundesbezirksmusikfest 1976,  ein Großereignis, bei dem auch Wertungsspiele für Kapellen und Spielmannszüge ausgetragen wurden, veranstaltete der Spielmannszug Gerbrunn. Der Musikverein Unterdürrbach bewies im Jahr 1977 mit der Ausrichtung des Kreismusikfestes, dass die Kapellen aus Stadt und Landkreis inzwischen in einem Kreisverband vereint waren.

Zuschüsse

Im Jahr 1978 war es wieder Hermann Deußer, der beim Musikfest in Gaubüttelbrunn den neu gewählten Landrat Dr. Georg Schreier überzeugen konnte, den Kreisverband des NBMB und vor allem dessen Kapellen zur Durchführung von Kursen und Maßnahmen finanziell zu unterstützen.

So berichtete die Main-Post am 03.04.1979, dass bereits im Haushalt für das laufende Jahr (1979) vom Kreistag ein Zuschuss in Höhe von 23.500,- DM für die Kapellen und Spielmannszüge bewilligt wurde. Auch die Chöre und Gesangsvereine des Landkreises profitierten damals von der Initiative und der Unerschütterlichkeit des NBMB- Kreisvorsitzenden, Hermann Deußer, denn sie wurden mit einem Zuschuss in Höhe von 16.500,- DM bedacht.

Die Bezuschussung durch den Landkreis ermöglichte es dem Kreisverband nunmehr  die Instrumentalkurse auch in verschiedenen Gemeinden des Landkreises durchzuführen. Die ersten Kurse fanden bereits 1979 in Zell, Kirchheim, Erlabrunn, Goßmannsdorf, Püssensheim, und Giebelstadt statt. Zwischen 1979 und 1987 wurden von Hermann Deußer und seinen beiden Stellvertretern Josef Marienfeld und Waldemar Beck alleine 89 Instrumentalkurse in 34 Gemeinden organisiert. Daneben war es nun auch möglich andere Schulungsmaßnahmen und Kurse anzubieten.

Erstes Konzertspiel auf Kreisebene

Ebenfalls im Jahre 1979 führte Hermann Deußer, der im gleichen Jahr zusätzlich zum Vizepräsidenten des Musikbundes gewählt wurde, das Konzertspiel mit Bewertung auf Kreisebene ein. Auch für diese Veranstaltung in Greußenheim galt der Kreisverband Würzburg als Vorreiter für den gesamten NBMB.  Seitdem wird das inzwischen schon lange zur Tradition gewordene Konzertspiel jedes Jahr am Totensonntag durchgeführt.

1979 richtete die Musikgemeinschaft Baldersheim- Burgerroth das Kreismusikfest aus.

Im Jahr darauf galt das KMF in Rieden als Ziel für zahlreiche Kapellen.

Das Jungmusiker-Leistungsabzeichen

Um das musikalische Niveau der Ausbildung weiter zu verbessern, beschloss das Präsidium des NBMB im Jahr 1981 die Einführung einer Jungmusikerleistungsprüfung (D- Kurse). Die Organisation und Durchführung der D1 und D2 Kurse delegierte man an die Kreisverbände. Die D3 Goldkurse wurden vom Bezirk in der ebenfalls seit 1981 bestehenden Bayerischen Musikakademie in Hammelburg abgehalten.

Vom 23.- 24. Mai 1981 fand das Kreismusikfest in Püssensheim statt.

Das Kreisorchester und andere Neuerungen

Obwohl sich schon einige Jahre zuvor immer wieder Musiker aus dem ganzen Landkreis im Keller des Musikhauses Deußer zu Proben einer „Kreiskapelle“ trafen, gilt doch das Jahr 1982 als das eigentliche Geburtsjahr des Kreisorchesters. Vom 12. bis zum 17. April 1982 fand die erste Orchesterschulungswoche des Kreisorchesters in Hammelburg statt. Nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung des Landkreises Würzburg konnte dieses neue Angebot zur musikalischen Ausbildung geschaffen werden. Mit der Einführung der Bläserwoche auf Kreisebene, leistete der  Kreisverband Würzburg erneut Pionierarbeit für den gesamten Nordbayerischen Musikbund. Geleitet wurde die „Bläserwoche“ unter von Kreisdirigent Alois Jonetzko (er war übrigens der erste Kreisdirigent des NBMB in Unterfranken) und Professor Adam Zeier in der damals neuen Musikakademie in Hammelburg. Das Abschlusskonzert des Kreisorchesters fand in Unterpleichfeld statt.

Nachdem sich alle Teilnehmer von der Bläserwoche begeistert zeigten, entschloss man sich im November am Konzertspiel mit Bewertung teilzunehmen. Wieder ging es nach Unterpleichfeld um mit den Stücken „Aubade“ und „Louisianna“ bei Wertungsrichter Sepp Böhm einen sehr guten Gesamteindruck zu hinterlassen.

Mit dem Kreismusikfest in Gerbrunn und dem 18. Unterfränkischen Jugendblaskapellentreffen in Unterpleichfeld gab es im Jahr 1982 gleich zwei Musikfeste im Landkreis.

Am 26.März 1983 trafen sich im Würzburger Bürgerbräukeller in der Zellerau erstmals neun Kapellen aus dem Stadtgebiet um ein Gemeinschaftskonzert zu bestreiten und so der Würzburger Öffentlichkeit ein Bild ihres Leistungsstandes zu bieten. Auch das Kreisorchester war mit von der Partie, als es unter der Überschrift „Gemeinsames musizieren der Würzburger Kapellen und Spielmannszüge“ zur Sache ging.

Das Jahr 1983 bescherte dem Landkreis wieder zwei Musikfeste. So waren im Mai die Musikfreunde Hettstadt Veranstalter des 19. Jugendblaskapellentreffens, während im Juli die Musikgemeinschaft Baldersheim- Burgerroth erneut Ausrichter eines Kreismusikfestes war.

Mit dem Stück „Pacific Grandeur“ wurden ´83 erstmals Noten an die Mitgliedskapellen des Kreisverbandes ausgegeben. Auch in den Folgejahren konnten sich die Kapellen in Stadt und Landkreis immer wieder einmal über eine Notenspende vom NBMB freuen.

Vom 20. - 23. Mai 1983 fand in Hammelburg ein großes Internationales Blasmusikfest mit Wertungsspielen statt. Auch das Kreisorchester Würzburg mit seinem Dirigenten Alois Jonetzko stellte sich der Jury und konnte einen „1. Rang mit Belobigung“ mit nach Hause nehmen.

Unterdürrbach war Austragungsort des zweiten gemeinsamen Musizierens der Stadtkapellen im Jahr 1984. Schirmherr der Konzertveranstaltung war Bürgermeister Jürgen Weber. 1984 war Hammelburg wieder das Ziel des KO zur zweiten Kreis-Orchester-Schulungswoche. Kurz nachdem der letzte Ton beim Abschlusskonzert in Eisingen verklungen war, trafen sich die Musiker aus Stadt und Land erneut in Gaubüttelbrunn zum Kreismusikfest.

Einen Rekord, was die Zahl der Instrumentalkurse angeht, konnte man im Jahr 1985 verzeichnen. Insgesamt wurden 11 Kurse in verschiedenen Gemeinden des Landkreises und einer in der Stadt durchgeführt. Der Musikverein Bütthard war im Mai Gastgeber für das Kreismusikfest.

Nach mehreren Anläufen von Hermann Deußer und Josef Marienfeld, wurde dem  Kreisverband im Jahr 1986 erstmals auch ein Zuschuss für Schulungs- und Ausbildungszwecke von der Stadt Würzburg bewilligt. Die Musikfeste im waren mit dem KMF in Hohestadt und dem 22. Jugendblaskapellentreffen in Erlabrunn im Landkreis gut verteilt.

Die Turnhalle der Heuchelhof- Grundschule war 1987 Austragungsort des gemeinsamen Musizierens der Stadtkapellen.

Veranstaltungen, wie Orchesterschulungswoche oder Konzertspiel waren im Jahr 1988 bereits zur Tradition geworden und erfreuten sich immer größer werdender Beliebtheit bei den Teilnehmern. Auch in diesem Jahr konnten mit Bergtheim im Mai und Eisingen im Juni wieder zwei Kreismusikfeste durchgeführt werden.

Das Jahr 1989 war eines der ereignisreichsten in der Geschichte des Kreisverbandes. Zum Abschluss der Orchesterschulungswoche spielte das Kreisorchester neben dem Abschlusskonzert in Eisingen am 16.04. auch bei einem Standkonzert im Würzburger Hofgarten auf. Ebenfalls mit einem Standkonzert beteiligte sich das Kreisorchester am 23.06. am „Europa Tag der Musik“. Eine Großveranstaltung für den Musikbund, war ebenfalls der Katholikentag am 16.07. im DJK- Stadion an der Frankfurter Straße. Insgesamt 15 Kapellen aus dem NBMB (Hist. Trachenkapelle Aub, Musikkapellen aus Baldersheim- Burgerroth, Bergtheim, Böttigheim, Goßmannsdorf, Hausen, Hettstadt, Höchberg, Kirchheim, Kürnach, Rieden, St. Josef Würzburg, Unterpleichfeld, Waldbrunn und das Kreisorchester) nahmen an dieser Veranstaltung teil und demonstrierten so ihre Verbundenheit zur Kirche. Zusammengefasst in vier Großkapellen gestalteten sie nach ihrem Einmarsch ins Stadion den Nachmittag mit Liedern, Vortragsstücken und einem Gemeinschaftschor. Die musikalische Gesamtleitung lag in den Händen von Kreisdirigent Alois Jonetzko, der im Juni seinen 75. Geburtstag feiern konnte.

So ist es weiterhin nicht verwunderlich, dass in diesem Jahr nur ein Kreismusikfest stattfand, nämlich in Aub.

Ende des Jahres ´89 erschien „Das große Nordbayerische Blasmusikbuch“, worin sich auch die Kapellen des Kreisverbandes vorstellen.

Die Bläserjugend

Auf Initiative des damaligen Bundesjugendleiters Josef Toni Dillenkofer wurde im Jahr 1990 die Nordbayerische Bläserjugend gegründet. Die Organisationsstruktur der Bläserjugend ähnelt in ihrem Aufbau mit Kreis-, Bezirks- und Bundesleitung der des gesamten Bundes. Einmal mehr war der KV Würzburg der erste, als es darum ging, diese Struktur auch auf Kreisverbandsebene zu etablieren. Bereits am 08.10.1990 wurde eine komplette Kreisjugendleitung mit Sabine Kleinhenz an der Spitze gewählt.

Im Juni 1990 organisierte der Kreisverband in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Musikakademie Hammelburg ein Praxis-Seminar „Beschallung eines Festzeltes“. Den geeigneten Rahmen fand man im Festzelt beim Kreismusikfest in Essfeld. Mit dem KMF in Opferbaum und dem Bundesbezirksmusikfest in Kürnach gab es somit drei Musikfeste im Kreis zu feiern.

Bei der Orchesterschulungswoche 1991 in Weikersheim stand dem Kreisorchester mit Professor Herbert Kamleiter ein neuer musikalischer Leiter vor. Alois Jonetzko stellte sein Amt bei der Kreisversammlung zur Verfügung und wurde von der Kreisleitung zum „Ehrenkreisdirigenten“ ernannt. Bei den Neuwahlen zur Kreisleitung traten die beiden stellvertretenden Kreisvorsitzenden Waldemar Beck und Josef Marienfeld ebenfalls nicht mehr an. Auch Hermann Deußer wollte nicht mehr kandidieren, erklärte sich aber dann doch bereit die neuen Stellvertreter noch ein Jahr lang einzuarbeiten. Als Stellvertreter neu gewählt wurden Esther Lesch (heute Pfeuffer) aus Gaukönigshofen und Wolfgang Heinrich aus Kürnach (übrigens nicht unser zwischenzeitlicher Kreisdirigent).

Um die Veranstaltungen des Musikbundes als solche sichtbar zu machen, wurden im Herbst im gesamten Bezirk Fahnen mit dem Wappen des NBMB angeschafft. Auch der Kreisverband Würzburg erhielt zwei Fahnen.

Nachdem 1991 erstmals seit Jahren im Landkreis kein Musikfest stattgefunden hatte, konnten 1992 mit Estenfeld und Gelchsheim wieder zwei Kreismusikfeste gefeiert werden.

Wie er es bereits ein Jahr zuvor angekündigt hatte, trat Hermann Deußer bei der Kreisversammlung im Herbst 1992 nach 25 Jahren als Kreisvorsitzender zurück. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Paul Lehrieder, Bürgermeister von Gaukönigshofen. Der erst ein Jahr zuvor gewählte Wolfgang Heinrich trat aus beruflichen Gründen wieder von seinem Amt als stellvertretender KV zurück, und Josef Marienfeld erklärte sich bereit, den Posten nochmals zu übernehmen. Für die seit dem Ausscheiden von Alois Jonetzko unbesetzt gewesene Position des Kreisdirigenten wurde mit Gunter Wurm ein Berufsmusiker des HMK 12 zum Kreisdirigenten gewählt.

Der neugewählte Kreisdirigent lud zu Beginn des neuen Jahres zu „Regionalgesprächen“ in vier verschiedene Landkreisgemeinden ein, um sich allen Kapellen und Spielmannszügen vorzustellen und über seine Arbeitsschwerpunkte zu informieren.

Im Jahr 1993 gab es für unsere Musiker einiges zu tun. So wurden mit Greußenheim, Eisingen, Altertheim und Kirchheim gleich vier Kreismusikfeste gefeiert.

Im April schloss sich die Bläserjugend dem Bayerischen Jugendring an. Somit bestand auch für die Kapellen mit eigener Vereinsbläserjugend die Möglichkeit, Zuschüsse der „Jugendpflege“ in Anspruch zu nehmen.

Die neue Kreisvorstandschaft machte in Gesprächen und Rundschreiben deutlich, dass die bisherige Arbeit in gleicher Weise fortgesetzt werden sollte. Folglich wurden  die bereits traditionellen Veranstaltungen wie Orchesterschulungswoche, D- Kurse, Instrumentalkurse und Konzertspiel beibehalten und auch in den Folgejahren wieder durchgeführt.

Nachdem im Vorjahr noch Professor Herbert Kamleiter die Orchesterschulungswoche geleitet hatte, übernahm im Jahr 1994 Kreisdirigent Gunter Wurm die Aufgabe das Kreisorchester auf das Abschlusskonzert vorzubereiten. Ziel der Bläserwoche war die Jugendherberge in Rothenburg.

Für seine Verdienste um die Blasmusik und den NBMB, sowie für sein Engagement um die Kapellen im Landkreis wurde Landrat Dr. Georg Schreier am 09. April 1994 beim  Abschlusskonzert in Veitshöchheim zum Ehrenmitglied des Nordbayerischen Musikbundes ernannt. Die Laudatio hielt der damalige Vizepräsident Otto Zeier.

Zu einem erfreulichen Ereignis konnte das Kreisorchester im Juli gleich noch einmal auftreten. In Gauköngishofen spielte man bei der Hochzeit der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Esther Lesch auf. Seither ist sie im ganzen Landkreis unter dem Namen Pfeuffer bekannt.

Nachdem im Vorjahr keine Kapelle bereit war, ein Musikfest zu organisieren, waren  die Musikanten des Kreisverbandes im Jahr 1995 wieder zu zwei Kreismusikfesten nach Kürnach und Bütthard geladen.

In den Sommerferien bot man wieder für alle Register die bekannten Instrumentalkurse an. Die Teilnehmerzahl dieser Kurse nahm stetig zu, so dass für manches Register der Bedarf für mehrere Kurse gedeckt werden konnte.

Mit der Leitung der Bläserwoche in Hammelburg wurde 1995 wieder Professor Kamleiter betraut.

Bei der Kreisversammlung ´95 ergab sich eine Änderung in der Kreisvorstandschaft. Für Gunter Wurm, der sich nicht mehr zur Verfügung stellte, wurde der Musiklehrer Wolfgang Heinrich aus Kürnach zum Kreisdirigenten berufen.

Als Zugabe zum traditionellen Abschlusskonzert der Orchesterwoche gaben die beiden Kreisorchester aus Kitzingen und Würzburg am 20. April 1995 ein Gemeinschaftskonzert in Hettstadt.

Auch 1996 war die Nachfrage nach Instrumentalkursen so groß, dass über die Sommermonate mehrere Kurse angeboten werden konnten.

Nachdem bei den Kommunalwahlen im Frühjahr 1996 unser Ehrenmitglied Dr. Schreier nicht mehr als Landrat kandidierte, wurde mit dem bisherigen Hettstadter Bürgermeister Waldemar Zorn ebenfalls ein „Freund der Blasmusik“ zum Chef des Landratsamtes gewählt.

Im Juli gastierte das Kreisorchester unter der Leitung von Wolfgang Heinrich zu einem Serenadenkonzert vor der historischen Kulisse der Florian- Geier- Ruine in Giebelstadt.

Positiv von den Kapellen aufgenommen wurde die Möglichkeit, die im Frühjahr neu angeschafften Schlag- und Rhythmusinstrumente des Kreisorchesters auch für eigene Konzerte ausleihen zu können.

Turnusgemäß fanden bei der Kreisversammlung im Herbst wieder Neuwahlen der Vorstandschaft statt. Nachdem der Kreisverband bereits auf über 70 Kapellen angewachsen war, hatte sich die Kreisleitung entschlossen, die Vorstandschaft zu erweitern. So wurde Robert Düchs aus Bütthard zum Kreiskassier gewählt. Als Beisitzer kamen Georg Hörning aus Greußenheim und Susanne Geiger aus Güntersleben neu hinzu. Der langjährige stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Marienfeld stellte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Für ihn wählte man Jürgen Götz aus Veitshöchheim in die Vorstandschaft. Paul Lehrieder und Esther Pfeuffer fanden in ihren Ämtern Bestätigung.

Workshops und außermusikalische Seminare

Die vergrößerte Vorstandschaft hatte 1997 gleich jede Menge zu tun, als es darum ging, die Maßnahmen zu organisieren, die zusätzlich zu den traditionellen Veranstaltungen durchgeführt werden sollten. Neben zwei Seminaren für Beschallungstechnik im Juni und November, wurde ein Trompeten- Workshop mit Gerassimos Ioannidis, ein Klarinetten- Seminar mit Professor Jürgen Demmler, ein Workshop rund ums Schlagzeug mit Bernd Kremling sowie ein Dirigenten- Treff mit Wolfgang Heinrich durchgeführt.

Im Juli trafen sich Kapellen und Spielmannszüge aus ganz Nordbayern, um mit dem Spielmannszug Gerbrunn das Bundesspielmannstreffen 1997 zu feiern.

Am 9. Dezember verstarb Ehrenkreisdirigent Alois Jonetzko im Alter von 83 Jahren. Zahlreiche Funktionäre aus dem ganzen Bezirk, Ehemalige des Kreisorchesters und viele Musikfreunde begleiteten ihn auf seinem letzten Weg.

Zu einem Seminar mit dem Thema „Konzertmoderation“ lud die Kreisleitung im April ´98 den aus dem Hörfunk (So schön klingt Blasmusik – auf Bayern 1) bekannten Moderator Georg Ried ein. Daneben konnten sich Kapellen bei einem Info- Tag in Gadheim vom neuen Vereinsverwaltungsprogramm des Musikbundes ein Bild machen.

Beim Frühlingskonzert des Musikvereins Veitshöchheim wurde der Veitshöchheimer Bürgermeister Rainer Kinzkofer vom Kreisvorsitzenden Paul Lehrieder für seine Verdienste um die Blasmusik und den NBMB mit dem silbernen Verbandsorden des NBMB ausgezeichnet.

Die Musikfreunde Hettstadt waren Ausrichter des Kreismusikfestes 1998.

In langer Kleinarbeit hatten sich alle in Bayern vertretenen Musikverbände auf eine neue, einheitliche Prüfungsordnung für die D- Kurse verständigt. So führte auch  unser Kreisverband die D- Prüfung im Herbst 1998 nach dieser neuen Prüfungsordnung durch. Zuvor hatte man die Dirigenten und Ausbilder im Rahmen eines Info- Abends über die Neuerungen informiert.

Durch die angespannte Haushaltslage des Landkreises sollten die „Freiwilligen Leistungen“ im Kreishaushalt ´99 einem radikalen Kahlschlag unterzogen werden. Es war zu erwarten, dass auch der Zuschuss des Landkreises an den NBMB- Kreisverband betroffen sein würde. So erstellte die Kreisleitung kurzerhand eine Info- Broschüre für die Kreisräte, um auf die Problematik einer Streichung oder Kürzung des Zuschusses hinzuweisen.

In Zusammenarbeit mit der Hanns- Seidel- Stiftung führte man im März ´99 ein Seminar zur Vereinspraxis durch, bei dem die Verantwortlichen aus den Kapellen über den Umgang mit den Medien und über die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen informiert wurden.

Zur Orchesterschulungswoche 1999 traf sich das Kreisorchester unter der Leitung von Wolfgang Heinrich in Schwarzach, um ein Programm für das Abschlusskonzert in Giebelstadt vorzubereiten.

Der ehemalige stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Marienfeld verstarb am 11. Mai, kurz vor seinem 49. Geburtstag. Viele ehemalige Weggefährten kamen zu seiner Beisetzung nach Unterdürrbach.

Neben dem Kreismusikfest in Kirchheim, welches im Juni stattgefunden hatte, trafen sich die Kapellen noch einmal im September um in Hopferstadt erneut ein Kreismusikfest zu feiern.

Durch das Ausscheiden von Susanne Geiger aus dem Kreisvorstand, wurden bei der Kreisversammlung mit Margit Pfister aus Bergtheim und Sabine Kleinhenz aus Unterpleichfeld zwei neu Beisitzerinnen gewählt. Georg Hörning übernahm den Posten des Schriftführers.

Auf Grund des neuen „630,- DM Gesetzes“ wurde im März 2000 eine Info- Veranstaltung über die Auswirkungen dieses Gesetztes für die Musikvereine durchgeführt.

Der langjährige Bezirksvorsitzende Edgar Rudloff stellte sich bei der Bezirksversammlung in Rannungen nicht mehr zur Wahl, was einige Veränderungen in der Bezirksleitung zur Folge hatte. Werner Höhn wurde neuer Bezirksvorsitzender.  Kreisvorsitzender Paul Lehrieder wurde zu einem seiner drei Stellvertreter gewählt.

Beim Kreismusikfest 2000 in Essfeld sorgte Esther Pfeuffer als Schirmherrin für bestes Wetter.

Zu einem Internationalen Musikfestival lud der Nordbayerische Musikbund im Juli 2000 nach Nürnberg ein. An den Wertungsspielen und am Orchesterwettbewerb nahmen auch einige Kapellen und Orchester aus dem Kreisverband Würzburg teil. Als „Sieger von Nürnberg“ kam das Symphonische Blasorchester Kürnach nach Hause.

Aus beruflichen Gründen und wegen seiner neuen Aufgaben als stellvertretender Bezirksvorsitzender trat Paul Lehrieder bei der Kreisversammlung in Kist von seinem Posten als Kreisvorsitzender zurück. Als seinen Nachfolger wählte die Versammlung den bisherigen Stellvertreter Jürgen Götz aus Veitshöchheim zum neuen Vorsitzenden. Damit musste auch ein Stellvertreterposten neu besetzt werden. Für diese Aufgabe wurde die Vorsitzende der Musikkapelle Rimpar, Wilma Samfaß, gewählt.

Der Musikverein Hohestadt war 2001 Ausrichter des Kreismusikfestes.

In einem Workshop unter dem Titel „Ist mein Verein noch mein Verein...“ wurden im September 2001 die Probleme der Vereine mit Fluktuation, Motivation, Akzeptanz etc. aufgezeigt und Problemlösungen erarbeitet.

Mit Georg Daravelis für Saxophon und Fritz Damrow für Trompete konnten im November wieder zwei hochkarätige Dozenten für Instrumentalkurse verpflichtet werden.

Das Jubiläumsjahr

„Kunst und Handwerk“ des Dirigierens vermittelte Kreisdirigent Wolfgang Heinrich den Teilnehmern eines Workshops im Februar 2002.

Um zukünftigen Musikschülern die Möglichkeiten der tiefen Blechblasinstrumente schmackhaft zu machen, gab Thomas Ruffing, Dirigent der Musikkapelle Rimpar, in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband am 23. März sein Konzert „Tiefes Blech an einem Abend“ im Grumbach- Schloß Rimpar.

Zur 20. Orchesterschulungswoche des Kreisorchesters wurden im April auch die ehemaligen Teilnehmer eingeladen. So konnte sich das KO mit 84 Aktiven aus 32 Kapellen auf dem Volkersberg eine Woche  auf das „Jubiläumsabschlusskonzert“ in Höchberg vorbereiten. Bei diesem Konzert zeichnete der Kreisvorsitzende Jürgen Götz Landrat Waldemar Zorn für seinen Einsatz und seine Verdienste um die Blasmusik mit dem Goldenen Verbandsorden des NBMB aus.

Ein Novum dieser Bläserwoche war auch der Einsatz von zwei musikalischen Leitern. So war neben Professor Herbert Kamleiter auch Kreisdirigent Wolfgang Heinrich nach zwei Jahren Abstinenz wieder mit dabei.

Zu einem über zwei Tage angesetzten Workshop „Böhmische Blasmusik“ hatte die Vorstandschaft im April nach Gaukönigshofen und Bütthard eingeladen. Als Leiter des Workshops konnte Ernst Hutter verpflichtet werden, der selbst lange Jahre bei Ernst Mosch und seinen „Original Egerländer Musikanten“ aktiv war.

Im Mai feierte der ganze Nordbayerische Musikbund seinen 50. Geburtstag mit einem großen Internationalen Bläserfestival in seiner Geburtsstadt Bamberg. Am Festzug durch die Altstadt, an den Standkonzerten und Wertungsspielen nahmen wieder viele Vereine unseres Kreisverbandes teil.

Am 15. September 2002 wird nun auch unser Kreisverband die Jubiläen bei einem Festabend im Kürnacher Pfarrzentrum gebührend feiern.