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Bauch, Finger, Mund: die Saxophon-Fitness

Der Nordbayerische Musikbund tut etwas für seine Mitglieder. Er unterstützt die Musikvereine auf vielfältige Weise und trägt mit Seminaren und Workshops für die Musiker dazu bei, dass das Niveau der Blaskapellen und anderen Ensembles im Verband sehr hoch ist und bleibt. So hatte der Kreisverband Cham fürs vergangene Wochenende einen Saxophon-Workshop im Chamer Kolpinghaus ausgeschrieben, bei dem an zwei Tagen die ausgezeichneten Dozenten Simon Hanrath und Daniela Wahler selbst den guten Saxophonisten noch etliches Nützliches  beibrachten.

Wenn man als Nichtsahnender am Samstagnachmittag am Kolpingzimmer des Kolpinghauses vorbeikam, wunderte man sich, was da in dem Raum so quietscht und trötet. Ein Blick durch die Tür klärte auf: Da übten die Teilnehmer des Workshops mit ihren Mundstücken verschiedene Blastechniken. Das klingt manchmal furchtbar, aber den Musikern bringt’s viel. Und es macht eben auch deutlich, welche Bedeutung die Lippen, Backen oder Zwerchfell und die Luftstromstärke für einen sauberen Ton haben. Probiert und geübt wurde viel an diesen beiden Tagen, auch Einzelunterricht gab es mit je 20 Minuten, in denen jeder seine Probleme vorbringen und beseitigen konnte. Natürlich kam auch das Ensemblespiel nicht zu kurz und brachte neben der harten Arbeit am Objekt auch den nötigen Spielspaß.

Cornelia Roider, stellvertretende NBMB-Kreisvorsitzende und selber engagierte Saxophonistin in der Kolpingmusik Cham und deren Saxophon-Ensemble, hatte den Workshop wieder bestens organisiert und freute sich über die 14 Teilnehmer aus dem gesamten Musikbundbereich und auch vom Schwäbischen Musikbund. Und sie war begeistert von den Dozenten, die im berühmten Saxophon-Quartett Saxofourte mit Sitz in Frankfurt a. M. zusammenspielen, wie sie anschaulich und mitreißend ihre Fertigkeiten an die Kursteilnehmer vermittelten.

Auch wenn es scheinbar selbstverständliche Kniffs waren, wie die Erkenntnis, dass auch der Daumen beweglich ist und bei hohen Tönen leicht verrutscht werden kann. Oder wie anstrengend es für die Finger ist, wenn man mit ihnen eine Minute lang permanent mit den Tonklappen klappert. Oder dass es sinnvoll ist, auf die Chromatik der Finger beim Spiel von Trillern zu achten und sie so zu trainieren, dass man schnell die aufeinanderfolgenden Töne variieren kann, also etwa einen längeren auf einen kürzeren folgen lassen oder umgekehrt. Grundlegend ging es um die drei A’s: Atmung, Ansatz und Anstoß, um den Sound zu verbessern. Aber auch das Ensemblespiel: viel und vielseitig; die „Saxophonfitness“, bei dem man mit einem täglichen Kurzprogramm fit auf seinem Instrument wird; oder den „Saxophon-Krimi“ bei dem es um die richtige Intonation ging.

So fit gemacht für den Saxophonpart im Blasorchester oder auch in kleinen Ensembles oder reinen Saxophongruppen können die Teilnehmer nun Multiplikatoren in ihren Vereinen werden und die musikalische Qualität weiter anheben. Was ja der Musikbund anstrebt.