In Deutschland sind aktuell etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die Gehirnregionen, in denen das Langzeit-Musikgedächtnis sitzt, sind medizinisch erwiesen aber nur wenig bis gar nicht von Demenz betroffen. Diese Erkenntnis motiviert neben Musiktherapeuten hoffentlich viele Musizierende aus NBMB-Mitgliedsvereinen aktiv zu werden, um Betroffene am musikalischen Leben teilhaben zu lassen.
Gerade für Menschen mit Demenz, die Schwierigkeiten haben das Haus zu verlassen oder aufgrund ihrer besonderen Situation in andere Orte oder Regionen ziehen mussten, sind digitale Kommunikationsmittel wichtig, weil damit vertraute Beziehungen gepflegt und erhalten werden können. Videokonferenzsysteme und andere digitale Kommunikationstechnik sind eine mögliche Brücke, um Menschen mit Demenz mit Musikvereinen und musikalischen Gruppen zusammenzubringen.
Im Projekt „DigiMus“ der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, gefördert vom Bayerischen Demenzfonds und in Kooperation mit dem NBMB, stand genau diese kulturelle Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen oder Pflegenden im Vordergrund. Der Fokus richtete sich hierbei auf die Vernetzung zwischen den Betroffenen und den Musikvereinen mit den vielen ehrenamtlichen Laienmusikern. Kern des Ganzen sind vier konkrete Ideen für digitale Musikangebote, die von Prof. Thomas Wosch und Dr. Laura Blauth in einer Handreichung für Musikvereine zusammengefasst wurden. Erste Ideen daraus werden bereits in unserem Streaming-Konzert „Ein Lied für Dich“ und unserer Fortbildung „Ich schenk dir ein Lied“ umgesetzt.
Die Handreichung gibt es hier zum Download: https://nbmb.de/inklusion/demenzsensibles-musizieren#c