Vielfalt macht Musik
Ein inklusiver Tag voller Begegnung, Musik und Kreativität
Musik begeistert alle Menschen und schafft Verbindung. Das zeigte sich wieder einmal beim Inklusiven Musik-Tag am 24. Mai 2025 in Schweinfurt, der vom Bezirk Unterfranken gefördert wurde. Der Nordbayerische Musikbund stellte dort zusammen mit der OBA Schweinfurt ein buntes Programm auf die Beine: Vom vielfältigen Konzertprogramm über das Basteln eigener Musik-Instrumente bis hin zum interaktiven Mitmachen beim gemeinsamen Trommeln, Singen oder Tanzen kamen alle auf ihren Geschmack. Musik ist Vielfalt – und die Vielfalt macht die Musik aus, denn durch die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, von Jung und Alt, mit und ohne musikalische Vorkenntnisse wurde diese Aktion zu einem bereichernden Erlebnis für alle Beteiligten.
Mitmachkonzert für Menschen mit Demenz im Seniorenheim
Der Tag begann musikalisch mit einem interaktiven Mitmachkonzert im benachbarten Seniorenheim, dem Wilhelm-Löhe-Haus. Unter dem Titel „Ein Lied für Dich“ hatte sich Isabell Liebler ein unterhaltsames Konzertprogramm überlegt: Das Publikum wurde dazu eingeladen, das Konzert aktiv mitzugestalten, durch Singen, das Spielen von einfachen Instrumenten wie Kastagnetten oder Bewegungen mit bunten Tüchern. Musikalische Beiträge des Holzbläserensembles aus Üchtelhausen bereicherte das Programm durch bekannte Hits mit einem Medley von ABBA oder dem Böhmischen Traum. Eine Fantasiereise in den Frühling lud dazu ein, die Musik mit allen Sinnen zu erfahren.
Am Nachmittag öffnete die OBA selbst ihre Pforten. Neben Kaffee und Kuchen konnten sich die Besucherinnen und Besucher von den musikalischen Beiträgen begeistern und mitreißen lassen oder sich selbst auch mal beim Basteln, Trommeln oder gemeinsamen Tanzen ausprobieren. Das musikalische Programm des interaktiven Nachmittags eröffnete die Veeh-Harfen-Gruppe der Lebenshilfe-Werkstatt Nüdlingen. Mit bekannten Hits wie „Que sera“ oder dem Kreuzberglied begeisterten sie ihr Publikum und erweckten großes Interesse für das zartklingende Instrument, das auch ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann.
Blasmusik-Konzerte und interaktive Workshops
Den Kontrast dazu bildete gleich im Anschluss die Bläserklasse des Musikvereins Obereuerheims. Die jungen Musikerinnen und Musiker sorgten für gute Stimmung und machten spürbar, was für eine besondere Erfahrung es ist, wenn man schon frühzeitig mit anderen gemeinsam musiziert. Und das konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher direkt selbst erleben: Denn wer seine Freude an der Musik mit anderen Menschen teilen will, der nimmt die Sache am besten selbst in die Hand – in diesem Fall die Trommelstöcke. Beim „Trashdrumming Workshop“ mit Daniel Feldmeier konnten alle mitmachen und es wurde gemeinsam zur Musik der Rhythmus auf Mörtelkübeln getrommelt. Und das fetzte!
Nach solistischen Auftritten von Daniel Karg, ein junger Trompeter mit Down-Syndrom, und Paul Schmitt-Coste, der eigene Chansons vortrug, sorgte auch die Lebenshilfe-Blaskapelle Augsfeld für gute Stimmung mit traditioneller Blasmusik sowie einem Filmmusik-Klassiker aus „Star Wars“. Musik wird ganzheitlich erlebt. Das zeigte Ulrike Aumüller bei angeleiteten Tänzen, bei denen wiederum alle mitmachen konnten. Wer sich selbst noch künstlerisch-kreativ ausprobieren wollte, konnte zwischendurch am Basteltisch der Nordbayerischen Bläserjugend eigene Instrumente oder Musik-Buttons gestalten und eine Erinnerung an diesen besonderen Tag mit nach Hause nehmen. Erinnerungen wird es viele geben, an diesem besonderen Tag, der wieder einmal zeigte, dass Musik keine Barrieren kennt. Es liegt an uns allen, diese Offenheit weiterzutragen und Räume für gelebte Inklusion zu schaffen.