D3 Goldwoche 2022: Herausforderungen gemeinsam meistern und neue Freunde kennenlernen

Quelle: Geschäftsstelle, 13.08.2022
Viele junge Menschen stehen auf einem Podest und halten lächelnd Urkunden und ihre Instrumente in die Kamera.
46 Teilnehmende haben sich bei der diesjährigen Goldwoche das D3-Leistungsabzeichen erspielt.

Philipp Fledering, Euphonist im Symphonischen Blasorchester Volkach, war einer der 46 erfolgreichen Teilnehmenden der diesjährigen D3 Goldwoche in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg. Er berichtet hier von seinen Erlebnissen.

Endlich hatte ich dieses Jahr die Gelegenheit, an der Goldwoche teilzunehmen, nachdem in den zwei Jahren zuvor Corona leider meine Pläne durchkreuzte. Überraschenderweise war ich mit meinem Euphonium der einzige Musiker aus meinem Heimatverein, da eine andere Volkacher Teilnehmerin leider erkrankt war. Meine Erwartungen waren, dass viele Musiker sich sehr stark auf die Prüfungen konzentrieren und für diese lernen und üben. Folglich bleibt sicher nur wenig Freizeit, um die Teilnehmenden aus anderen Vereinen kennenzulernen. Schon vor dem Beziehen der Zimmer habe ich aber andere Musiker getroffen, die ich beim Zulassungsvorspiel kennengelernt hatte. Nach dem Check-in fanden die Begrüßung durch Lehrgangsleiter Michael Botlik, die Vorstellung der Dozenten und die Verteilung der Stundenpläne statt. Die Stundenpläne waren zwar eng getaktet, wurden aber auch durch viele Essenspausen unterbrochen.

Intensives Üben, das sich auszahlt

Direkt nach der Begrüßung hat mein Praxisunterricht bei Michael Botlik begonnen. Es war sehr interessant, die Unterrichtsmethoden eines anderen Lehrers kennenzulernen. Ich merkte, dass er in diesen Tagen die beste Leistung aus mir „herauskitzeln“ möchte. Der Theorieunterricht bei Edmund Rolle war von einer gelungenen Mischung aus Gehörbildung und den theoretischen Inhalten geprägt. In der Gehörbildung hatte ich anfangs etwas Probleme, wahrscheinlich auch, da meine D2-Prüfung schon 5 Jahre zurücklag. Ich habe mich dann aber schnell wieder eingefunden.

Der Unterricht zum Selbstwahlstück war für mich neu und besonders interessant, da ich zuvor noch nie ein Solostück mit Klavierbegleitung gespielt hatte. Es war zuerst ungewohnt, weil beispielsweise Tempowechsel ohne einen Dirigenten nicht einfach sind. Schließlich hat es aber doch sehr gut geklappt und viel Spaß gemacht.

Gemeinsames Musizieren verbindet

Nach und nach lernte ich auch meine Musikerkollegen besser kennen. Schließlich sind alle musikbegeistert und haben das gemeinsame Ziel „Goldabzeichen“ vor Augen – das verbindet einfach. In den Abendstunden hatten wir Zeit, um uns auszutauschen und dadurch mehr über die anderen Musiker aus dem ganzen NBMB und ihre musikalische Begeisterung zu erfahren. Uns kam dann die Idee, dass wir die Freizeit auch für das gemeinsame Musizieren nutzen könnten. Also legten wir Noten bekannter Blasmusikstücke auf und spielten ganz locker und ohne Druck gemeinsam. Das war ein sehr guter Ausgleich zu den Unterrichtsstunden und der bevorstehenden Prüfung.

Jeden Abend wurde außerdem ein freiwilliger Ergänzungskurs zur Musiktheorie angeboten, um das eigene Wissen zu sichern. Norbert Henneberger, Dozent für Klarinette und ausgebildeter Yogalehrer, bot morgens und abends zusätzlich Yoga-Einheiten zur Ablenkung von Stress und Prüfungsdruck an. Diese Angebote kamen bei den Teilnehmenden sehr gut an.

Am letzten Tag vor der Prüfung merkten wir, dass es so langsam ernst wird. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis wurden Prüfungssimulationen durchgeführt. Ich war mit meinen Leistungen im Probedurchlauf zufrieden. Mich hat dann aber doch der Ehrgeiz gepackt und ich habe gemerkt, dass sogar noch mehr geht. Also besuchte ich am Abend vor dem Prüfungstag die Theorie-Ergänzungsstunde, was mir sehr viel Sicherheit für den nächsten Tag gegeben hat.

Erfolgreiche Goldprüfung und zufriedene Teilnehmer

Am letzten Tag der Goldwoche begann nach einem lockeren Frühstück die Theorieprüfung. Diese verlief bei mir und auch vielen anderen gut. Wir konnten also schonmal guten Gewissensens in die Praxisprüfungen am Nachmittag starten. Bei dieser hatte ich zum Glück kaum mit Nervosität zu kämpfen, da in den vergangenen Tagen ein vertrautes Umfeld mit den Dozenten und auch den anderen Teilnehmern entstanden ist. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung aus der Prüfung.

Am Abend wurden schließlich feierlich die Urkunden überreicht. Diese Abschlussveranstaltung wurde durch Ensembles der Goldwoche-Teilnehmenden musikalisch umrahmt. Nach abschließenden Worten von Michael Botlik wurde jede Instrumentengruppe einzeln nach vorne gebeten und bekam die Urkunden. Teilnehmende, die die Prüfung mit „sehr gutem Erfolg“ bestanden haben, wurden dabei sogar besonders erwähnt – dazu zählten viele Musiker und erfreulicherweise auch ich. Nach dem Abschlussfoto war es schließlich an der Zeit, sich zu verabschieden.

Neben den Theorie- und Praxisstunden, den tollen Gegebenheiten in der Musikakademie und natürlich der bestandenen Goldprüfung war es vor allem das Treffen auf gleichgesinnte Musiker, das die Goldwoche für mich zu einer tollen Erfahrung gemacht hat. Der Austausch mit diesen und das gemeinsame Musizieren hat mir sehr gefallen und dafür gesorgt, dass ich meinen musikalischen Horizont erweitert und neue Musiker kennengelernt habe.

Mehrere Personen sitzen an Tischen in einem Raum und schauen auf eine Tafel. Vor der Tafel steht ein Lehrer.
Während der Goldwoche wird von den Teilnehmenden in Sachen Musiktheorie...
Ein Klarinettenschüler spielt seinem Musiklehrer etwas vor.
... und Praxis auf ihrem Instrument vieles abverlangt.

 

46 Teilnehmenden aus vier Regierungsbezirken, 19 Landkreisen und 38 Mitgliedsvereinen konnte die höchste Auszeichnung im Laienmusizieren überreicht werden. Der NBMB gratuliert allen Teilnehmenden sehr herzlich zu dieser tollen Leistung. Thomas Stoiber (Schlagwerk, Blasorchester Furth im Wald) und Elena Koppe (Cornett, Brass Band Förderverein Regensburg) erreichten dabei das Traumergebnis von 1,0, dicht gefolgt von Leonie Riepl (Bariton, Stadtkapelle Hemau) mit dem Gesamtergebnis von 1,02 sowie Felix Matczak (Trompete, Feuerwehr Jugendkapelle Großenseebach) mit 1,08 und Philipp Fledering (Euphonium, Förderverein Volkacher Blasorchester) mit 1,10.

Die D3-Absolvent:innen kamen aus folgenden Regionen des NBMB:

Bezirk Mittelfranken:

Kreis Ansbach: Simon Horneber (Trompete, Stadtkapelle Heilsbronn)
Kreis Erlangen-Höchstadt: Felix Matczak (Trompete, Feuerwehr Jugendkapelle Großenseebach), Hanna Persin (Querflöte) und Lea Weißkopf (Klarinette) – beide Stadtjugendkapelle Herzogenaurach
Kreis Roth: Fridolin Roth (Schlagwerk, Südfränkische Bläserphilharmonie)

Bezirk Oberfranken

Kreis Bamberg: Mats Lindemann (Saxophon, Blasmusikverein Bischberg 1960), Helena Dressel (Klarinette, Jugendblaskapelle Burgwindheim), Felix Meister (Querflöte, Jugendblasorchester Pödeldorf), Agnes Knetsch (Querflöte, Musikverein Zapfendorf), Alicia Weithase (Klarinette, Musikverein Zeegenbachtal), Vanessa Firnstein (Saxophon), Johannes Macht (Tenorhorn) und Christin Müller (Querflöte) – alle drei vom Musikverein Stadelhofen, Anna Kluge (Waldhorn) und Nils Pilgram (Klarinette) – beide Musikverein Gundelsheim, Antonia Reul (Querflöte, Musikschule des Landkreises Bamberg)
Kreis Coburg: Lena Erhardt (Klarinette, Stadtkapelle Seßlach)
Kreis Forchheim: Lena Dallhammer (Klarinette, Musikverein Forchheim Buckenhofen)
Kreis Kronach: Johanna Dietrich (Querflöte, Musikkapelle Nordhalben)
Kreis Kulmbach: Sophia Meile (Trompete, Städtische Jugendkapelle Kulmbach)
Kreis Lichtenfels: Lucas Dittrich (Schlagwerk, Musikverein Altenkunstadt), Lea Vogt (Querflöte) und Paula Wudy (Waldhorn) – beide Musikverein Uetzing-Serkendorf e.V.

Bezirk Oberpfalz:

Kreis Amberg-Sulzbach: Sophie Lederer (Querflöte, Musikverein Vilseck), Evi Ehbauer (Klarinette, Musikkapelle Ursensollen)
Kreis Cham: Lukas Kachelmeier (Flügelhorn) und Thomas Stoiber (Schlagwerk) – beide Blasorchester Furth im Wald
Kreis Neumarkt: Christian Clarner (Trompete, Symphonisches Blasorchester Beilngries)
Kreis Regensburg: Elena Koppe (Cornett, Brass Band Förderverein Regensburg), Anna Weinzierl (Klarinette, Blaskapelle Viehhausen), Leonie Riepl (Bariton, Stadtkapelle Hemau), Tobias Doblinger (Trompete, Blaskapelle Bernhardswald)
Kreis Schwandorf: Pia Fuchs (Klarinette, Jugendblaskapelle Nabburg)

Bezirk Unterfranken:

Kreis Kitzingen: Philipp Fledering (Euphonium, Förderverein Volkacher Blasorchester), Till Schröder (Waldhorn, Heimat- und Ortsverschönerungsverein Sulzfeld am Main)
Kreis Main-Spessart: Niklas Weber (Trompete, Musikverein Gambach), Marlene Emrich (Querflöte, Wombacher Blasmusik), Jessica Wiegand (Euphonium, Musikkapelle Lengfurt), Paul Rüth (Trompete, Trachtenkapelle Aschfeld)
Kreis Rhön-Grabfeld: Cosima Wagner (Klarinette, Stadtkapelle Ostheim v.d. Rhön)
Kreis Schweinfurt: Rabea Cäsar (Trompete (Musikverein 1968 Eßleben), Sandra Kexel (Querflöte, Musikverein Waigolshausen)
Kreis Würzburg: Franz Haspel (Tuba, Musikverein Frohsinn 1950 Essfeld), Amelie Dürr (Oboe, Musikverein Unterpleichfeld e.V.)