Der Kolping-Spielmannszug Oberviechtach feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum mit vielen tollen und kreativen Aktionen. Im Jubiläumsjahr darf normalerweise ein großes Jubiläumsfest nicht fehlen. Die Corona-Pandemie hat dem Verein aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Wertungsspiel mit neuen Variationen konnte trotzdem durchgeführt werden.
Die knisternde Atmosphäre im Saal, der Nervenkitzel bei den Musiker:innen und die Erleichterung nach einem gelungenen Auftritt – am 7. November 2021 war das in der Mehrzweckhalle in Oberviechtach endlich wieder zu spüren. Denn der Kolping-Spielmannszug lud ein zum ersten Wertungsspiel seit Beginn der Corona-Pandemie im Verbandsgebiet des Nordbayerischen Musikbundes. Der Einladung folgten die Stadtkapelle Oberviechtach, die Blaskapelle Weiding, die Oberpfälzer Blechapostel und das Ensemble ChamSax. Auch die Gastgeber:innen nahmen im Rahmen eines Kritikspieles teil und holten sich von den Jurymitgliedern Tanja Berthold, Fachreferatsleiterin Wertungsspiele und Orchester-Wettbewerbe, und Florian Unkauf hilfreiche Tipps.
Ausgezeichnete Erfolge aller teilnehmenden Vereine
Trotz der langen Corona-Zwangspausen für Musikvereine seit Beginn der Pandemie nutzten die teilnehmenden Vereine die Herausforderung eines Wertungsspieles als Motivationsschub und bereiteten sich zielgerichtet und intensiv darauf vor. Und das hat sich gelohnt: Alle Orchester und Ensembles konnten das Prädikat „Mit ausgezeichnetem Erfolg“ erspielen und die Wertungsrichter:innen mit ihrer Darbietung überzeugen. In einem Live-Coaching direkt nach dem Vortrag – ein echtes Novum im NBMB – bekamen die Musiker:innen und der oder die Dirigent:in nicht nur im Gespräch Rückmeldung, sondern es wurden auch einige Passagen der gerade vorgetragenen Stücke nochmals in der Praxis mit je einem der Juroren gemeinsam erprobt.
Neue Wertungsspiel-Variationen möglich
Während der Zwangspause nutzte das Fachreferat der Musikkommission rund um Tanja Berthold die Zeit, um ein neues Wertungsspiel-Konzept für den NBMB zu erarbeiten, das in Oberviechtach gleich angewendet wurde. Die Wertungsspiele können nämlich seit 2021 von kleinen Ensembles unter neuen Voraussetzungen genutzt werden. Die Ensembles können sich in unterschiedlicher Besetzung bis 15 Personen mit zwei frei wählbaren Stücken der Jury präsentieren, um ihren Leistungsstand zu überprüfen. Das Saxophon-Ensemble ChamSax machte von dieser Option erfolgreich Gebrauch.
Neben dem klassischen Wertungsspiel gibt es nun auch die Möglichkeit, ein Orchester-Vorspiel beim Verein vor Ort durchzuführen. Bei dieser Option gelten die Bedingungen eines normalen Wertungsspieles, der Verein musiziert lediglich in seinem gewohnten Umfeld und die Wertungsrichter:innen kommen zum Verein. Voraussetzung ist nur, dass mehrere Orchester eines Vereins oder des benachbarten Vereins am Wertungsspiel vor Ort teilnehmen. Auch im Rahmen eines Konzertes ist eine Bewertung durch erfahrene Juror:innen möglich. Beim Konzertspiel sitzen Jurymitglieder im Publikum, bewerten die Interpretation von zwei bis drei Stücken im Rahmen des Konzertes und geben dem Orchester danach ein ausführliches Feedback. Die beiden Optionen und das klassische Wertungsspiel können außerdem auch ohne Punktewertung und nur mit einem Feedback-Gespräch absolviert werden. Für diese Variante entschied sich der Kolping-Spielmannszug Oberviechtach.
Der Verband hofft sehr, dass bald wieder verstärkt Wertungsspiele durchgeführt werden und alle Mitgliedsvereine wieder durchstarten können. Dank der neuen Wertungsspiel-Variationen ist bestimmt für jeden Verein die passende Option dabei. Ein Wertungsspiel ist ein Motivationsschub und gerade nach so einer langen Pause für ein Orchester eine sehr gute Möglichkeit, sich intensiv mit mehreren Werken, dem Orchesterklang und den spielerischen Feinheiten auseinanderzusetzen.
Der Nordbayerische Musikbund gratuliert allen teilnehmenden Vereinen sehr herzlich zu den tollen Ergebnissen und bedankt sich beim Kolping-Spielmannszug Oberviechtach für die Durchführung des ersten NBMB-Wertungsspieles nach so langer Zeit sowie das außerordentliche Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer:innen aus den Reihen des Spielmannszuges.