NEWS-ARCHIV

Jugendblaskapelle Nabburg in der "Zukunftswerkstatt"

Bezirk: Oberpfalz - Kreisverband: Schwandorf

Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass die Verantwortung und die Aufgabenlast nur auf ein paar Wenigen innerhalb des Vereins liegen. Hierarchisches Denken ist uns vertraut und in Unternehmen, aber auch in Vereinen, noch weit verbreitet. Auch die Jugendblaskapelle Nabburg (JBKN) ist noch nach dem alten Muster mit einem Vorsitzenden, stellvertretenden Vorsitzenden, Rechnungsführer, Schriftführer, drei Mitglieder- und zwei Elternsprechern, vier Beisitzern und noch Jugendleiterinnen organisiert. Mit diesem Modell zu arbeiten, wird zunehmend schwieriger.

Der langjährige Vorsitzende Joseph Ferstl will den Verein zukunftsfähig machen. Er will nicht so lange warten, bis die Situation eintritt, dass bestimmte Funktionen nicht mehr besetzt werden können, weil sich keine Person findet, den Posten zu übernehmen. Hintergrund: Der gesellschaftliche Wandel ist nicht aufzuhalten. So verändern sich die "Zuverlässigkeit" der Menschen, die unterschiedlichen Motivationen und auch die Auffassungen zur Zugehörigkeit zum Verein. Leider macht sich auch eine gewisse "Unverbindlichkeit" breit. Es stellt sich die Frage: Wie können aktive Mitglieder in positiver Weise an den Verein gebunden und die Motivation für die Gemeinschaft gesteigert werden?

Um die Organisation des rührigen Vereins für die Zukunft umbauen, hat sich die JBKN externe Unterstützung geholt: Alexandra Link aus Hartheim (Baden-Württemberg). Sie ist vom Blasmusikverband empfohlen und hat zig Referenzen in dieser Problematik. Ziel ist es, das "teambasierte Vereinsmanagement" einzuführen. Dazu ist vorab eine Vereinsanalyse sinnvoll, um die Erwartungshaltung und Standpunkte aller Aktiven zu erfragen, den Verein durchleuchten, eventuelle Missstände aufdecken und Lösungsvorschläge erarbeiten. In einem ganztägigen Workshop "Zukunftswerkstatt" wurden ganz konkrete Maßnahmen für die Zukunft verabredet.

Am Sonntagvormittag beschäftigte sich der Arbeitskreis Vereinsmanagement dann mit den Ergebnissen vom Samstag und suchte gemeinsam nach Lösungsideen und -strategien. Dazu waren alle willkommen und konnten sich entsprechend ihrer Neigungen einbringen. So entstanden erste Arbeitsgruppen: Musiker-Inventur, Uniform-Inventur, Register-Kümmerer, Integration der Jugend und Patensystem. Eine Task-Force zur Einführung des "Teambasierten Vereinsmanagement" unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Martin Ram hat ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist die Umstrukturierung in die sechs Bereiche: Musik, Organisation, Verwaltung, Jugend, Finanzen und Marketing.

Beim "Neustart Kultur" konnte die Jugendblaskapelle dazu finanzielle Unterstützung durch den Bundesmusikverband Chor & Orchester aus dem bundesweiten Förderprogramm "IMPULS" erhalten. Mit dem Programm soll der Amateurmusik in ländlichen Räumen geholfen werden. Das Projekt läuft noch bis 30. Juni und will zur Strukturstärkung beitragen durch Weiterbildungen, Organisationsentwicklung und digitales Arbeiten. Am Sonntag, 18. Juni, abends, ist auf dem Vorplatz der Nordgauhalle der Abschluss des Projekts mit einer Sommer-Serenade geplant.

Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer an der
Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer an der "Zukunftswerkstatt" die Ausführungen der externen Dozentin Alexandra Link.
Foto: Martin Ram/JBKN