NEWS-ARCHIV

Zwei Vereine - ein Fest! Beste Werbung für die Blasmusik!

Bezirk: Oberpfalz - Kreisverband: Amberg-Sulzbach

Zwei Gründe die genügend Anlass geben am Wochenende in Ammerthal es richtig krachen zu lassen:

140 Jahre Feuerwehr Ammerthal und 40 Jahre Ammerthaler Blaskapelle.

Freitag, 23.06.2023:

Auftakt war am Freitag ein Festzug, angeführt von der Feuerwehr. Die Blaskapelle in stärkster Formation und viele örtliche Vereine mit Fahnen nahmen teil. Ziel war Holzbau Schuller, wo auf der Straße in einer riesigen Feuerschale das Johannisfeuer von jungen Feuerwehrlern angezündet wurde. Pfarrer Klaus Haußmann erklärte den Sinn des Johannisfeuers. Früher zündete man zur Sonnenwende ein riesiges Feuer an um böse Dämonen zu vertreiben und Menschen vor Vieh- und Ernteschäden zu schützen. Heute kennen wir das Johannisfeuer, das im Zuge der Christianisierung die Sonnwendfeiern ersetzt, um die Geburt des Vorläufers von Jesus Christus, Johannes des Täufers, zu ehren.

Die große Maschinenhalle von Holzbau Schuller reichte gerade aus um die vielen Besucher
aufzunehmen. Der Fassbieranstich erfolgte professionell und mit „o`zapft is“ kündigte Schirmherr
Gerhard Schuller den Beginn des Festes an. Für beste Stimmung sorgte die Ammerbacher Tanzlmusi, eine Formation der Blaskapelle.

Samstag, 24.06.2023:

Dass die Ammerthaler Blaskapelle und die Feuerwehr Ammerthal feiern können ist wirklich
kein Geheimnis. Und diese Tatsache stellten die beiden Vereine anlässlich 140 Jahre Feuerwehr und
40 Jahre Blaskapelle wieder unter Beweis.
Der Samstagnachmittag stand voll im Zeichen der Jugendarbeit. Organisatorin und Motor der
Nachwuchsarbeit Maria Hofmann, brachte alle Nachwuchsgruppen der Blaskapelle auf die Bühne.
Die Gruppe der musikalische Früherziehung, die Blockflötengruppen und die Cajongruppe. Die jungen Musiker zeigten den vielen anwesenden Eltern und Interessierten ihr Können. Ebenso die
Instrumentenschüler von Tiefblech, Querflöte, Schlagwerk bis hin zu Klarinette und Saxophon. Kinder die gerne ein Instrument lernen wollen, durften unter Anleitung ihr Lieblingsinstrument
ausprobieren. Ein toller und gelungener Nachmittag der Kinder animierte ein Instrument zu lernen.
Das Ergebnis der guten Jugendarbeit zeigte die Nachwuchskapelle mit ihrer Dirigentin Magdalena
Dobmeier. Viel Beifall gab es für die 20 jungen Musiker für Lieder wie „Skyfall“ und „Fluch der
Karibik“.
Eine lehrreiche und beeindruckende Vorführung für Kinder und Jugendliche hatte Christoph Scheibel
von der Feuerwehr vorbereitet. Wie lösche ich einen Fettbrand? Eindrucksvoll trat Scheibel den
Beweis an, dass ein löschen mit Wasser total falsch und sogar lebensgefährlich ist. Eine mehrere
Meter hohe Stichflamme war das Ergebnis. Der richtige Weg, so Scheibel, der Topf muss mit einem
Deckel abgedeckt werden.

Nach einem kräftigen Böllerschuss kündigte Robert Weiß das große Kreismusikfest des Nordbayerischen Musikbundes, Bezirk Oberpfalz, Kreis Amberg-Sulzbach an. Freuen sie sich auf 12
Kapellen mit fast 300 Musikerinnen und Musiker, so Moderator Weiß. Der Einzug der Kapellen war
gigantisch und bestens organisiert. Im Minutentakt kamen aus allen Nebenstraßen von Ammerthal
die Kapellen mit schmissiger Blasmusik um sich im Innenhof der Firma Englhard Bau zu vereinen. So etwas großartiges gab es noch nie im Dorf. Die vielen Zuschauer waren total begeistert und
applaudierten ohne Pause. Ein buntes Bild die vielen unterschiedlichen schmucken Uniformen, die
tollen Trachten und die stilvollen Dirndl der Musikerinnen und Musiker. Ein richtiger Augenschmaus meinte ein Ammerthaler. Die Kapellen formierten sich zu einer Mammut-Kapelle zu einem Gemeinschaftsspiel das jedes Musikerherz begeisterte. Treffend der erste Titel der Marsch „In
Harmonie vereint“ mit Kreisdirigent Christian Bäuml. Ein Sound von hunderten Instrumenten den
man nicht alle Tage hört. Ebenso wuchtig und klangvoll die Polka „Wir Musikanten“, dirigiert von
Bezirksdirigent Anton Lottner. Viele Zuschauer sangen mit Freude zum Abschluss die Bayernhymne
und das Deutschlandlied mit. Dirigiert von Tim Winkler.
Werner Stein, Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes, dankte den vielen Musikerinnen
und Musiker für den reibungslosen Ablauf des Sternmarsches und das gelungene Gemeinschaftsspiel.
Ein dickes Lob zollte Stein den Organisatoren Daniel Haller von der einheimischen Blaskapelle, Moritz Koberstein von der Feuerwehr, den vielen Helfern und Schirmherrn Gerhard Schuller.
Das Kreismusikfest war ein Höhenpunkt im Ammerthaler Vereinsleben. Die Bürger, darunter viele die
ein Kreismusikfest das erste Mal erlebten, waren begeistert. Eine Familie die mit den Kindern dabei
waren brachte es auf den Punkt: Ein tolles Erlebnis das lange im Gedächtnis bleibt. Positiv die vielen
jungen Musikerinnen und Musiker die bei den Kapellen aktiv dabei waren. Die Auftritte der Kapellen
waren beste Werbung für Blasmusik.

Kapellen die teilgenommen haben:
- Musikverein Vilseck
- Feuerwehrkapelle Happurg
- Musikkapelle Ursensollen
- Musikverein Freudenberg
- Blasmusik Gebenbach
- Knappschaftskapelle Amberg
- Trachtenkapelle Hohenburg
- Werkvolkkapelle Schlicht
- Musikzug Hirschau
- Hahnbacher Marktbläser
- Ammerthaler Blaskapelle
- Blaskapelle Unterammergau

Den Abschluss des Kreismusikfestes feierte man in der großen Haller von Holzbau Schuller. Ein
Volltreffer war die Blaskapelle aus Unterammergau. Schnell hatten die Unterammergauer das
Publikum im Griff. Sie spielten zur Freude der Besucher auch auf den Tischen. Die Stimmung war
großartig. Eine Blaskapelle die in jedem Bierzelt auf dem Oktoberfest das Publikum begeistern kann.
Weise Entscheidung der Organisatoren auf die üblichen Reden und Grußworte zu verzichten und
dafür voll auf gute Stimmung ohne Unterbrechung zu setzen.

Sonntag, 25.06.2023:

Zwei Vereine feiern gemeinsam Geburtstag, 140 Jahre Feuerwehr und 40 Jahre Blaskapelle.
Gefühlt war am Sonntag das ganze Dorf unterwegs um bei Kaiserwetter nicht nur kulinarische
Köstlichkeiten zu genießen, sondern den gebotenen Attraktivitäten beizuwohnen. Die vielen großen
Veranstaltungen die im Landkreis stattfanden waren keine Konkurrenz.
Der Gottesdienst in der Pfarrkirche war wieder einmal bestens besucht. Pfarrer Klaus Hausmann
bedankte sich Insbesondere bei den Vereinen für Organisation und Sinn für Gemeinschaft. Was die
Ammerthaler immer wieder freut ist, dass der in Ruhestand befindliche und langjähriger Ortspfarrer
Alois Albersdörfer mitwirkte.
Bevor man zur Fahrzeugweihe schritt, legten die Vereine am Ehrenmal einen Kranz nieder. An unserem Jubeltag, so der Vorsitzende der Feuerwehr Moritz Koberstein, wollen wir der toten Kameraden gedenken. Feierlich und mit Gebeten wurde der nagelneue Mannschaftstransportwagen von Pfarrer Klaus Haußmann geweiht. Bürgermeister Anton Peter hob die Wichtigkeit der Anschaffung hervor.
Viel Prominenz der Feuerwehren, Landrat Richard Reisinger, Altlandrat Armin Nentwig und
Schirmherr Gerhard Schuller waren bei der Feierlichkeit dabei.
Gemeinsam, angeführt von der Blaskapelle, zog man von der Kirche zum Festplatz. 32 Vereine und
Feuerwehren, viele mit Fahnen, zeigten mit ihrer Anwesenheit die Verbundenheit zur Feuerwehr
Ammerthal.

Eine Attraktion war die in der Amberger Straße aufgestellten ca. 30 Einsatzfahrzeuge. Viele
Feuerwehrautos aus dem Landkreis und auch Einsatzfahrzeuge der Wasserwacht und der Bergwacht konnten man bestaunen. Geduldig wurden Fragen der staunenden Besucher beantwortet. Ein junger Vater dessen Bub auch mal zur Feuerwehr gehen will sagte: So viele verschiedene Fahrzeuge die aller der Rettung dienen hat er noch nie gesehen. Hingucker waren die alten Löschgruppenfahrzeuge LF 16 aus dem Jahr 1964 und der LF 16/TS Baujahr 1960. Attraktion und viel bestaunt wurde ein Fahrzeug das zur Brandbekämpfung bei Flughäfen eingesetzt wird.
Bei der Hundestaffel des THW aus Sulzbach-Rosenberg erläuterte Walter Schuster die Einsätze der
Rettungshunde. Einstein, ein kleiner Hund, hat als Personenspürhund die meisten Einsätze, sagte
Schuster. Erstaunlich wie gut die Hunde Kommandos folgen und auf den Hundeführer fixiert sind.

Eine Vorführung die so echt wirkte als wäre es gerade passiert hat die Feuerwehr gezeigt. Ein
schwerer PKW-Unfall mit zwei Insassen mussten aus einem verbeulten Auto geborgen werden.
Andreas Götz von der Feuerwehr Ammerthal und Bernhard Graml von der Feuerwehr Ursensollen
moderierten und erklärten den Ablauf des Einsatzes. Als erstes
die 112 anrufen, informierte Götz. Schnell waren die Helfer vor Ort, eine bestens ausgebildete
Truppe, an der Unfallstelle und machten die wichtige Erstvorsorge. Dann Sirenengeheul und es kam
die Feuerwehr Ammerthal. Sie machten sich ein Bild des Unfalls, sicherten die Unfallstätte ab und
traf weitere Maßnahmen. Dann wieder lautstark Sirenen. Die Feuerwehr aus Ursensollen rückte an.
Eine Person war eingeklemmt und es musste mit schwerem Gerät das Auto aufgeschnitten werden.
An dieser sehr realen und perfekt dargestellten Situation sah man wie gut die Helfer vor Ort und die
Feuerwehren aus Ammerthal und Ursensollen ausgebildet sind. Alle arbeiteten routiniert, ruhig und
dennoch flott und vor allen Dingen Hand in Hand. Die Zuschauer waren beeindruckt. Einer meinte
Gott sei Dank gibt es Frauen und Männer, in der Regel ehrenamtlich, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Leben zu retten.

Nach den vielen interessanten Programmpunkten gab es noch Ehrungen für verdiente
Vereinsmitglieder und Firmen. Die Ehrenadel in Silber für großartige und langjährige Unterstützung,
so Moritz Koberstein erhielten die Firmen Englhard, Baumer, Schuller und Simon. Ehrennadel in Gold überreichte Koberstein an Karlheinz Scheibel, Peter Scheibel, Klaus Simon, Norbert Lehmeier,
Bernhard Schaller, Josef Lutter, Robert Weiß und Günter Koller.
Eine besondere Ehrung erfuhr Josef Lehmeier der sechs Jahre (1991 – 1997) stellv. Vorsitzender und 12 Jahre (2002 – 2014) Vorsitzender der Feuerwehr Ammerthal. Für seine vielen Verdienste und
unermüdlichem Einsatz wurde Lehmeier zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Ein besonderes Schmankerl hatte Bürgermeister Anton Peter bereit. Die Blaskapelle Unterammergau zu der man seit vielen Jahren eine gute Freundschaft hat, durften sich in das Goldene Buch von Ammerthal eintragen.

Drei Tage feierte man intensiv in Ammerthal. Kluge Entscheidung von Feuerwehr und Blaskapelle
dies gemeinsam zu tun. Weitere Ammerthaler Vereine haben sporadisch mitgeholfen. Das
Vereinsleben im Dorf funktioniert. Das Ergebnis erlebten die Bürger an dem Jubelfest von Feuerwehr
und Blaskapelle.

Am Anfang stand die Idee ein gemeinsames Fest auf die Beine stellen. Wochenlang wurde
organisiert, Konzepte erarbeitet, Arbeitsaufteilungen besprochen, Pläne erstellt, Vereine eingeladen.
Wo soll alles stattfinden? Sollen wir es wagen? Wie hoch ist das Risiko? Dann die Entscheidung:
„O.K“! Wenn wir zusammenhalten, dann funktioniert es. Mit Gerhard Schuller wurde ein
zuverlässiger und hilfsbereiter Schirmherr gefunden.

Viele Jugendliche haben bei dem Fest mit Engagement gearbeitet.
Bei den Kapellen spielten sehr viele junge Leute mit. Blasmusik ist IN!!!


Gemeinschaftsbild der Jubelvereine (Foto: Geitner Alfred)

Ammerbacher Tanzlmusi (Foto: Geitner Alfred)

Nachwuchskapelle beim großen Nachwuchstag (Foto: Geitner Alfred)

Gemeinschaftschor aller Blaskapellen beim Kreismusikfest (Foto: Englhard Heinz)

Festzug mit den beiden Jubelvereinen (Foto: Geitner Alfred)